Klumpfuß (Talipes equinovarus)
Was ist ein Klumpfuß?
Der Klumpfuß (medizinisch: kongenitaler Klumpfuß oder "Talipes equinovarus") ist eine angeborene Fehlstellung des Fußes, bei der der Fuß nach innen verdreht ist und das Fußgewölbe stark ausgeprägt ist. Unbehandelt kann dies zu dauerhaften Einschränkungen beim Gehen und zu Schmerzen führen.
Ursachen
Die Ursache ist meist unbekannt, manchmal gibt es eine familiäre Häufung. Der Klumpfuß kann bereits im Mutterleib durch Ultraschall erkannt werden, eine Behandlung ist aber erst nach der Geburt möglich.
Behandlung (Ponseti-Methode)
- Sanfte Dehnung und Gipsbehandlung: Der Fuß wird vorsichtig gedehnt und in eine normale Position gebracht. Anschließend wird ein Gips angelegt, der wöchentlich gewechselt wird (Dauer meist 5–8 Wochen).
- Achillessehnen-Durchtrennung (Tenotomie): In den meisten Fällen wird die Achillessehne unter örtlicher Betäubung leicht durchtrennt, um die Ferse zu begradigen. Danach folgt ein letzter Gips für ca. 3 Wochen.
- Schienenbehandlung (Orthese): Nach Entfernung des letzten Gipses wird eine Fußabduktionsorthese getragen. In den ersten drei Monaten 23 Stunden täglich, danach nur nachts und während des Mittagsschlafs bis 4–5 Jahre. Konsequente Anwendung ist entscheidend, um Rückfälle zu vermeiden.
Prognose
Mit der Ponseti-Methode erreichen die meisten Kinder einen schmerzfreien, belastbaren und funktionellen Fuß. Operative Eingriffe sind nur selten notwendig, meist bei sehr schweren oder wiederkehrenden Fällen.
Wichtige Hinweise
- Behandlung möglichst früh nach der Geburt beginnen.
- Eltern spielen eine entscheidende Rolle für den Behandlungserfolg.
- Regelmäßige Kontrollen sind wichtig, um Rückfälle frühzeitig zu erkennen.
Zusammenfassung
Der kindliche Klumpfuß ist gut behandelbar. Die Ponseti-Methode ist weltweit anerkannt und bietet die besten Aussichten auf ein normales, schmerzfreies Leben.