Morbus Perthes
Was ist Morbus Perthes?
Morbus Perthes ist eine Erkrankung des Hüftgelenks, die vor allem bei Kindern zwischen 4 und 10 Jahren auftritt. Dabei wird der Hüftkopf, also der obere Teil des Oberschenkelknochens, vorübergehend nicht ausreichend mit Blut versorgt. Der Knochen kann dadurch absterben und sich verändern. Die genaue Ursache ist bisher unbekannt, es gibt aber Hinweise auf Durchblutungsstörungen, genetische Einflüsse und Umweltfaktoren.
Symptome
- Humpelnder Gang, oft ohne Schmerzen
- Hüftschmerzen oder Bewegungseinschränkungen im Bein
- Manchmal Schmerzen im Knie, obwohl die Hüfte betroffen ist
- Verminderte Aktivität oder Vermeidung von Sport und Spielen
Verlauf und Behandlung
Im Verlauf baut der Körper den geschädigten Knochen langsam ab und ersetzt ihn durch neuen Knochen. Dies dauert meist mehrere Jahre. Ziel der Behandlung ist, die Beweglichkeit der Hüfte zu erhalten und den Hüftkopf möglichst rund zu halten. Die Therapie richtet sich nach Alter des Kindes und Ausmaß der Erkrankung. Häufig werden Physiotherapie, Schonung und manchmal spezielle Schienen oder Gipsverbände eingesetzt. In schweren Fällen kann eine Operation notwendig sein.
Ärztliche Verlaufskontrollen, idealerweise durch einen Kinderorthopäden oder eine Kinderorthopädin, alle 3-6 Monate sind sinnvoll, um die Entwicklung des Hüftkopfes und den Therapieerfolg regelmäßig zu überprüfen.
Langfristige Folgen
Bei manchen Kindern bleibt der Hüftkopf dauerhaft verformt, was später zu Gelenkverschleiß (Arthrose) führen kann. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um die bestmögliche Funktion des Hüftgelenks zu erhalten.
Wichtige Hinweise für Eltern
Für Kinder mit der Diagnose Morbus Perthes ist eine Anbindung an einen Kinderorthopäden oder eine Kinderorthopädin dringend empfehlenswert, um die Behandlung optimal zu steuern und die Hüftentwicklung zu überwachen.
- Morbus Perthes wird nicht durch Sport oder Bewegung verursacht.
- Eltern tragen keine Schuld an der Erkrankung.
- Die Erkrankung betrifft meist nur ein Hüftgelenk.
- Mit guter Betreuung und regelmäßiger Kontrolle durch den Arzt stehen die Chancen auf normale Entwicklung und Beweglichkeit oft gut.