Trichterbrust (Pectus excavatum)
Definition
Trichterbrust (medizinisch: Pectus excavatum) ist eine angeborene Verformung des Brustkorbs, bei der das Brustbein nach innen gedrückt ist. Das kann optisch auffallen und manchmal auch das Herz und die Lunge beeinflussen. Die genaue Ursache ist nicht bekannt, aber oft wächst der Knorpel zwischen den Rippen und dem Brustbein zu stark oder ungleichmäßig. Trichterbrust kommt bei etwa 1 von 400 Kindern vor und betrifft Jungen deutlich häufiger als Mädchen.
Welche Beschwerden können auftreten?
Viele Menschen mit Trichterbrust haben keine oder nur leichte Beschwerden. Bei manchen treten Symptome wie schnelle Ermüdung, Kurzatmigkeit bei Belastung oder Brustschmerzen auf. Häufig ist die psychische Belastung durch das Aussehen des Brustkorbs größer als die körperlichen Beschwerden.
Konservative Behandlungsmöglichkeiten
Nicht jede Trichterbrust muss operiert werden. Besonders bei Kindern und Jugendlichen mit leichter bis mittelschwerer Ausprägung kann eine konservative Therapie sinnvoll sein. Bei Beschwerdefreiheit ist eine Therapie nicht unbedingt erforderlich. Die wichtigsten Möglichkeiten sind:
Vakuumglocke (Vacuum Bell)
Ein spezielles Saugglocken-Gerät wird regelmäßig auf die Brust gesetzt und erzeugt einen Unterdruck, der das Brustbein langsam nach außen zieht. Die besten Ergebnisse werden bei Kindern unter 11 Jahren und bei konsequenter Anwendung über mindestens 2 Jahre erzielt. Nebenwirkungen wie Hautrötung oder Druckgefühl sind möglich, aber meist harmlos.
Gezieltes Training
Übungen zur Stärkung der Brust- und Rückenmuskulatur können helfen, die Haltung zu verbessern und das Erscheinungsbild der Brust zu optimieren. Sie können auch die Atmung unterstützen, haben aber keinen direkten Einfluss auf die Form des Brustbeins.
Psychosoziale Unterstützung
Da das Aussehen der Brust oft belastend ist, kann ein Gespräch mit einer Psychologin oder einem Psychologen helfen, besser mit der Situation umzugehen.
Wann ist eine Operation nötig?
Eine Operation wird meist nur empfohlen, wenn die Trichterbrust stark ausgeprägt ist, Beschwerden verursacht oder sich im Laufe der Zeit verschlechtert. Die Entscheidung sollte immer gemeinsam mit Fachärztinnen und Fachärzten getroffen werden.
Wichtige Hinweise
Die Behandlung der Trichterbrust ist individuell. Regelmäßige Kontrollen beim Arzt sind wichtig, um die Entwicklung zu beobachten und die beste Therapie zu finden.